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Baubegleitende Qualitäskontrolle © Bauherren-Schutzbund e.V. Eine kontinuierliche baubegleitende Qualitätskontrolle deckt Schwachstellen frühzeitig auf und hilft, Folgeschäden zu vermeiden © Bauherren-Schutzbund e.V.
Baubegleitende Qualitäskontrolle © Bauherren-Schutzbund e.V. Eine kontinuierliche baubegleitende Qualitätskontrolle deckt Schwachstellen frühzeitig auf und hilft, Folgeschäden zu vermeiden © Bauherren-Schutzbund e.V.
Typische Mängel im Überblick / Estrich und Putz sind Schwachpunkt

31 Mängel pro Hausbau bei Ein- und Zweifamilienhäusern

Die aktuellen Zahlen basieren auf der Auswertung von rund 700 baubegleitenden Qualitätskontrollen, die Verbraucherschützer an 100 exemplarischen Bauvorhaben in den Jahren 2020 bis 2024 durchgeführt haben. Im Durchschnitt traten während der Bauphase rund 25 Mängel pro Projekt auf. Hinzu kamen im Rahmen der Schlussabnahme weitere 6 Mängel, sodass sich insgesamt 31 Mängel pro Bauvorhaben ergeben.

Vor allem beim Innenausbau häufen sich die Mängel
Das Ergebnis der Studie: Besonders im Innenausbau – etwa bei Estrich- und Putzarbeiten – häufen sich die Mängel. Mit 22 Prozent ist dieser Bereich der größte Verursacher im Gesamtbild. Auch bei der Abdichtung und Dämmung, im Rohbau sowie an Fenstern und Türen bestehen weiterhin erhebliche Qualitätsdefizite. Bei jedem zweiten Bauvorhaben wurden darüber hinaus bei der Schlussabnahme Mängel festgestellt. 

--> Wichtig für Bauherren: Eine kontinuierliche baubegleitende Qualitätskontrolle deckt Schwachstellen frühzeitig auf und hilft, Folgeschäden zu vermeiden. Denn je später ein Mangel entdeckt wird, desto teurer wird seine Beseitigung. Der wirtschaftliche Nutzen unabhängiger Kontrollen liegt auf der Hand.

Systematische Analyse, klare Erkenntnisse
Die Studie analysiert unter anderem Zeitpunkt, Frequenz und Dichte der Qualitätskontrollen sowie Art und Umfang der festgestellten Mängel. Auffällig ist: Die Mängelzahl steigt im Verlauf des Bauprozesses stetig an – von wenigen, jedoch teils gravierenden Beanstandungen zu Baubeginn bis hin zu einem deutlichen Anstieg in der Ausbauphase.

--> Fazit: Wer ein Eigenheim ohne Baumängel beziehen will, braucht unabhängige Baustellenkontrollen. Denn viele Mängel treten an Bauteilen auf, an denen im Zeitverlauf gravierende Schäden entstehen können, etwa durch Fehler bei der Abdichtung im Bad oder Keller. Angesichts steigender Baukosten ist eine frühzeitige Mängelerkennung entscheidend, um Folgeschäden, juristische Auseinandersetzungen und hohe Nachbesserungskosten zu vermeiden. 

Typische im Bereich Baugrube/Baustelleneinrichtung:

 

  • Anzahl Anschlussfahnen für Ringerder nicht ausreichend
  • Höhenbezugspunkt passt nicht zu Planunterlagen / Höhenbezugspunkt nicht lesbar
  • Baugrubenböschungen, Böschungswinkel zu steil, Böschung entspricht nicht den Anforderungen der DIN 4124 / des Baugrundgutachtens
  • fehlende Baustellenabsicherung
  • Bauschutt, Betonreste, Materialreste in der Baugrube

Typische Mängel im Bereich Gebäudeabdichtung / Perimeterdämmung:
Abdichtung Sockel:

  • Risse und Fehlstellen in der Sockelabdichtung
  • Ausführhöhe unzureichend
  • äußere Abdichtung fehlt
  • Sockel: Fehlende / beschädigte Fußpunktabdichtung im Schwellenbereich bodentiefer Fensterelemente oder Türen
  • Sockelabdichtung nicht umlaufend ausgeführt

Abdichtung Fenster und Türen:

  • Anschlüsse / Abdichtung nicht fachgerecht
  • Fehlstellen, fehlende oder beschädigte Abdichtung (fehlende vorkomprimierten Dichtungsbänder, äußere Fensterfugenabdichtungen fehlen)
  • Fehlstelle an Fugenabklebung zwischen Fensterrahmen und Brüstung
  • Fenster nicht schlageregendicht eingebaut

Abdichtung Bad:

  • Fehlstelle bei der Bad-Abdichtung/Abdichtung nicht vollflächig
  • Höhe Abdichtung Bad (Spritzbereich) zu niedrig
  • Abdichtung Bäder, Schichtdicke zu gering
  • Abdichtung Bad, Anschlüsse nicht fachgerecht / Rohrleitungen ohne Dichtmanschetten

Typische Mängel im Keller:

  • Wanddurchführung nicht fachgerecht abgedichtet
  • offene Fugen zwischen Dämmplatten, Kellerdämmung
  • Perimeterdämmung nicht vollflächig verklebt und locker
  • Dichtfugenband weist Kontakt mit der Bewehrung auf
  • Fugenbleche liegen nicht im Bereich der Fuge / sind nicht fachgerecht eingebaut

Typische Mängel bei Dachkonstruktion und Statik des Rohbaus:

  • fehlende oder nicht ordnungsgemäß eingebaute Windrispen
  • Abweichung von der vorgegebenen Statik
  • Dachstuhl: partiell fehlt die Verschraubung
  • Holzverbindungen entsprechen nicht den Fachregeln Zimmererhandwerk
  • Dachlattenstöße nicht fachgerecht, Nagelzonen nicht eingehalten, unzureichende Befestigung der Dachlattung, keine ausreichenden Randabstände der Verbindungsmittel
  • mangelhafte Ausführung von Bewehrungsarbeiten (z. B. unzureichende Betondeckung, freiliegende Bewehrungseisen, Abweichung von Bewehrungsplan bzw. vorgegebener Statik)
  • Fugenbleche nicht fachgerecht eingebaut
  • fehlender Korrosionsschutz / bereits vorhandene Korrosionsspuren
  • unzulässige Schlitze in tragender Wand – Statik
  • Überbindemass nicht eingehalten
  • Wandbefestigungswinkel mit Abstand zur Beplankung: nicht kraftschlüssig

Typische Mängel bei Fenstern und Türen:

  • Glasschäden (Bruch, Kratzer, Glaseinschlüsse)
  • Beschädigungen an Fenster- oder Türrahmen (z.B. Kratzer, Dellen etc.)
  • Griffolive Fenster / Türgriff: nicht abschließbar / optisch nicht einheitlich / verkratzt / Flugrost
  • Ausführung Fenstermontage nicht regelkonform
  • Risse / Fehlstellen an Fensterflügeln
  • Alarmsicherung für die Fensterelemente ist nicht funktionsfähig
  • Rollladenkasten beschädigt / Mörtelreste in Rollladenführungsschiene
  • Brüstungsverglasung nicht absturzsicher
  • Verschattung Dachflächenfenster fehlt (sommerlicher Wärmeschutz)
  • Fenster für Raum zu klein: keine ausreichende Belichtung

Typische Fehler bei der Dämmung
Folgende typische Mängel wurden in den mangelträchtigsten 3 Teilbereichen festgestellt:
Trittschalldämmung/Dämmstreifen

  • Trittschalldämmung: Durchbiegung / Hohlstelle vorhanden / nicht durchgehend ausgeführt / zu hohe Nachgiebigkeit
  • Randdämmstreifen fehlt komplett / weist Fehlstellen auf / Schalldämmfuge zwischen Estrich und aufgehenden Wänden mit Estrichresten verschmutzt
  • gebrochene Dämmplatten, Fugen: Fußbodenaufbau
  • Randdämmstreifen auf Höhe Oberkante (OK) Estrich abgeschnitten, nicht fachgerecht
  • zu hoch verlegte Leitungen auf Erdgeschoss (EG) Decke, Trittschalldämmung deckt Leitungen nicht ab

Fehlstellen und Schäden an der Wärmedämmung

  • WDVS: Fehlstellen im Fugenbereich / Fehlstellen Dämmung am Sturz
  • Sockeldämmung: an zahlreichen Stellen liegen Fehlstellen vor
  • Partiell fehlende Dämmung / Wärmedämmung nicht lückenlos verlegt
  • Fehlstellen in der Wärmedämmung im Dachgeschoss (DG)
  • Eckbereiche Außenwanddämmung teilweise beschädigt / weggebrochen

Wärmedämmung TA (Technische Anlagen)

  • Leitungsdämmung: Dämmstärke unterdimensioniert / nicht lückenlos eingebaut / Leitungsdämmung beschädigt
  • Leitungsdämmung verschiedener Räume: nicht fachgerecht eingebaut / Dämmmaterial ist für den Einsatz nicht geeignet
  • vor dem Heizkreisverteiler sämtliche Vor- und Rücklaufleitungen ohne Dämmung verbaut
  • Warmwasser-Leitungen teilweise ohne Dämmhülsen ausgeführt
  • Rohrdurchführung Außenwasserhahn ohne Dämmung ausgeführt

Materialverarbeitung

  • WDVS / Gewebe teilweise offen liegend
  • WDVS: Kreuzfugen / offene Fugen an den Gebäudeecken
  • für Verwendung ungeeigneter / unzulässiger Dämmstoff eingebaut
  • Wärmedämmplatten (WDVS) teilweise ohne ausreichendes Überbindemaß eingebaut / nicht fachgerecht verklebt
  • Wärmedämmung durchnässt eingebaut
  • unterschiedliche Dämmmaterialien verbaut, offene Fugen sichtbar

Häufig dokumentierte Mängel im Bereich der luftdichten Ebene sind:
Mängel an der Dampfbremse/-sperre

  • Dampfsperre partiell perforiert / Fehlstellen im Bereich der Dampfsperre
  • Dampfsperre: Leckagen an der Rohrdurchführung
  • Anschluss der Dampfbremsfolie hat sich weitgehend gelöst
  • Die Überlappungen der Unterspannbahnen sind teilweise nicht verklebt bzw. sind offen.
  • Dampfsperre partiell "umgeknickt"
  • Vor Montage der Dampfbremse wurden offene Mauerfugen nicht geschlossen und keine Abglättungsschicht aus Putz hergestellt.

Mängel beim Anschluss von Durchdringungen

  • Bei der Leerrohrinstallation wurden bei allen (luftdichten) Dosen die Membrane durchstoßen, damit ist die Luftdichtheit nicht mehr gegeben.
  • ungenutzte Elektrodosen ausgeschäumt, nicht fachgerecht verschlossen
  • Rohinstallation Haustechnik (Elektro): Die Ausführung entspricht nicht der Richtlinie "Ausführung luftdichter Konstruktionen und Anschlüsse".
  • Einbau Kabel/ Dosen Elektro nicht luftdicht
  • Wanddurchführung Lüftung nicht luftdicht

Fehlstellen beim Anschluss von Fenstern / Türen

  • Fenstereinbau nicht luft- und regendicht (zu dünne Kompribänder, Bauschaum)
  • Kabeldurchführung des Rollladenmotors nicht dicht
  • Verklebung des Fensters (Dichtband) nicht luftdicht
  • Die Fugen zwischen Fensterrahmen und massivem Bauteil weisen keine luftdichte Verklebung auf.
  • mangelhafter Anschluss Fensterelemente an Mauerwerk-Brüstung / keine Luftdichtheit

Typische Mängel beim Innenausbau
Die typischen Mängel der schwerpunktmäßig betroffenen drei Teilbereiche:
1. Estrich und Parkett-/Fliesenarbeiten

  • Bodenbelag: Beschädigungen / Fehlstellen / Kratzer / ungleichmäßig ausgeführt
  • Verfliesung / Verfugung nicht fachgerecht, Kanten nicht entgratet, ungleichmäßiges Fugenbild, Höhenunterschiede, Fliese gebrochen
  • Fußleisten teilweise mit zu großem Abstand zur Wand und zum Boden
  • Fliesen weisen nicht den erforderlichen Abstand zum Einbau der elastischen Fugen auf.
  • Aufwölbung beim Bodenbelag
  • Bodenbelag partiell zu kurz eingebaut

2. Innentreppe/Handlauf

  • Treppe / Treppenwange: farbliche Abweichung / Beschädigungen / Verfärbungen / Lackschäden / Risse / fehlende Beschichtung
  • Treppensteigung / Geländer nicht normgerecht
  • Handlauf wackelt / zu niedrig / mit unterschiedlichen Höhen
  • Treppe nicht planungsgerecht eingebaut
  • fehlende Verschraubungen
  • Absturzsicherung fehlt

3. Trockenbauarbeiten

  • Trockenbauwand: Fehlstellen / Beschädigungen / Löcher / Risse 
  • Oberflächenqualität nicht fachgerecht / Plattenstöße nicht gespachtelt
  • Bad: Plattenverkleidungen mit nicht imprägnierten Platten
  • Trockenbauprofile nicht fachgerecht montiert
  • Plattenstöße: bei den Verschraubungen Mindestabstände nicht eingehalten / nicht fachgerecht befestigt / zu wenige, zu tiefe Verschraubungen
  • völlige Durchnässung der Trockenbauwände

Typische Mängel bei der Haustechnik
Elektroinstallation

  • Leitungszonen / Mindestabstände nicht eingehalten
  • kein Überspannungsschutz festgestellt / Erdungsanlage unvollständig
  • keine Leerrohre beim Betonbau eingelegt: keine Unterputzinstallation
  • Nullzone im Bad DG nicht berücksichtigt / Kabel im Bereich Dusche verlegt
  • Elektrokabel auf dem Rohboden teilweise ohne Schutzrohre verlegt
  • Elektroinstallationen: Fehlstellen, Fehler, Unregelmäßigkeiten
  • Fehlende Leitungen / Lichtauslässe / Schalter (nicht planungsgemäß)
  • Elektroleitungen sind nicht / nicht fachgerecht / nicht ausreichend befestigt

Wasserleitungen

  • Leitungen / Armaturen nicht / nicht ausreichend befestigt (Bauschaum)
  • wasserführende Leitungen auf Boden ohne Mindestabstand zur Wand
  • Wasserhahn am Ausgussbecken zu lang
  • Rohrleitungswanddurchführungen der Abwasserleitungen im Kellergeschoss (KG) nicht gegen Rückstau gesichert
  • Außenwasseranschlüsse nicht mit Spülschleife / nicht frostsicher
  • Kaltwasserleitung oberhalb einer Warmwasserleitung verlegt, nicht fachgerecht

Heizung: Erneuerbare Energien

  • Lamellen auf der Rückseite der Wärmepumpe beschädigt
  • Kondensatentwicklung an Vor-/Rücklauf Wärmepumpe
  • Kondensatüberlauf / Wärmepumpe nicht an Kanalisation angeschlossen
  • Abdeckung Zu-/Abluft Wärmepumpe unvollständig, Schrauben sind lose
  • Fortluftleitung Wärmepumpe ist nicht befestigt
 

 


Mit freundlicher Genehmigung von aktion-pro-eigenheim.de
© aktion-pro-eigenheim.de
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